Auch viel zu viel Literatur im Studium und das Literaturverzeichnis der nächsten Hausarbeit sieht noch aus wie Kraut und Rüben?
Ein Literaturverwaltung für den PC kann da Abhilfe schaffen, doch welches Programm eignet sich für welchen Anwendungszweck? Im Folgenden will ich ein paar Programme vorstellen, mit denen ich bisher gearbeitet habe. Einige werde ich nur sehr kurz beschreiben, da ich diese Programme nie ernsthaft verwendet habe und ich mir kein umfassendes Urteil erlauben will. Hier zunächst ein erster Teil der Programme.
Citavi ist ein sehr umfangreiches Programm, mit dem sich nicht nur Literatur erfassen lässt, sondern auch die Arbeit während des Schreibens organisieren lässt. Citavi selbst nennt das Wissensorganisation. Citavi kommt aus der Schweiz und wird von Swiss Academic Software entwickelt. Der große Vorteil ist meiner Meinung nach vor allem die Übersichtlichkeit der Benutzeroberfläche. Abgesehen von der praktischen Dreiteilung in Literatur, Wissen(-sorganisation) und Aufgaben, werden die einzelnen Titel übersichtlich angezeigt. Ebenfalls gut ist die Unterstützung von externen Datenbanken und durch das Browser-Addon Picker wird auch eine Verknüpfung mit dem Browser erreicht. Die Zitier-Funktion innerhalb des Textverarbeitungsprgramms arbeitet momentan noch mit Platzhaltern und abschließender Konvertierung, was meiner Meinung nach sehr umständlich ist. Daher nutze ich die Funktion bisher nicht, und hoffe auf das irgendwann bald erscheinende Cite&Write-Plugin. Weiterhin gibt es die Möglichkeit der kostenpflichtigen Team-Funktion, die gleichzeitiges Bearbeiten ermöglicht. Leider krankt diese Funktion bei der Nutzung über das Internet noch an den lahmen deutschen Internet-Anschlüssen (langsamer Upload=) und der Beschränkung an die Windowsnetzlaufwerkfreigabe (SMB).
Das Programm wird für momentan nur für Windows angeboten, eine Linux oder Mac-Version ist kurzfristig nicht geplant. Es gibt eine kostenlose Version mit einer Begrenzung von 100 Titeln und verschiedenen Pro-Versionen, deren Preise ab 100€ beginnen.
EndNote ist eines der ältesten Programme auf dem Literaturverwaltungsoftwaremarkt (Was für ein Wort! :-D) und liegt inzwischen in der Version X5 (= 15) vor. Die Aufmachung ist eher spartanisch und konzentriert sich vor allem auf die Darstellung und Bearbeitung möglichst vieler Einträge. Nichtsdestotrotz gibt es noch zahlreiche andere Funktion, wie zum Beispiel die Recherche in Datenbanken aus dem Programm heraus oder ein recht komfortables Cite&Write-Plugin. Ein großes Plus ist EndNote Web. Damit ist es möglich, die Titel zwischen Personen/Computern auszutauschen und die Daten im Internet, vermutlich auf den Servern des Entwicklers zu speichern. Außerdem ist ein Ansicht und Bearbeitung über den Webbrowser möglich.
EndNote wird von dem amerikanischen Unternehmen Thomson Reuters entwickelt und bietet keine kostenlose nutzbare Variante, die Preise beginnen ab 180€ aufwärts. Die relativ hohen Kosten sind meiner Meinung nach einer Gründe, sich gegen EndNote zu entscheiden. Bei mehreren Benutzern kommen da schnell leicht an die tausend oder mehr Euro/Dollar zusammen. Momentan ist das rein englischsprachige Programm für Windows und Mac verfügbar.
JabRef ist, wie der Name schon vermuten lässt, ein Java-Programm. Mit all seinen Vor- und Nachteilen. Es ist auf vielen Betriebssystemen nutzbar und man kann es direkt aus dem Browser starten, schneller geht es kaum. Allerdings ist es eben auch ein Java-Programm und damit meiner Ansicht nach eher unübersichtlich und hässlich. Es wird allerdings stetig weiterentwickelt und bietet viele Import- und Export-Möglichkeiten. JabRef basiert auf den Techniken von LaTeX and BibTeX und ist damit für deren Anwender bestimmt einen Blick wert, eine deutsche Übersetzung ist ebenfalls vorhanden.
Ein Vorteil ist auch, dass das Programm OpenSource ist und so zum Beispiel Weiterentwicklungen (Bsp.: Docear) leicht möglich sind. Mehr kann ich leider nicht sagen, da ich das Programm nicht ausführlich getestet habe.
Bibliographix hatte ich zugegebenermaßen schon fast abgeschrieben. Es gab lange Zeit nur eine kostenpflichtige Variante und daher konnte ich das Programm nie richtig testen. Seit kurzem, Januar 2012, gibt es allerdings die neue Version 9 und damit wurde auch das Bezahlsystem geändert. Die Benutzung ist vollständig kostenlos, nur der Support wird gegen klingende Münze gegeben. Ds ist ein faires Angebot, wobei ich selbst merke, wie oft man dann doch professionellen Support braucht… Das Programm ist recht übersichtlich gestaltet, wobei hier auch wieder deutlich wird, dass man sich in ein Literaturverwaltungsprogramm einarbeiten muss um es richtig bedienen zu können. Bei Bibliographix scheinen viele Funktionen hinter Knöpfen und Schaltern “versteckt” zu sein, deren Struktur man sich erst erschließen muss. Auch hier gibt es die Funktion der Datenbank-Recherche und eines Ideen-Managements. Mit der neusten Version ist es auch möglich per Drittanbieter-Synchronisation wie z.B.: DropBox die Daten auszutauschen und abzugleichen. Auch hier kann ich nicht mehr über das Programm sagen, da ich das Programm nicht ausführlich getestet habe.
Im nächsten Teil folgen noch Zotero, Mendeley, RefWorks, WizFolio und CiteULike.
Ein sehr schöner und wahrhaftig hilfreicher Beitrag! Ich habe diesen Link zu deinem Blog bedauerlicherweise viel zu spät bemerkt. Es lohnt sich wirklich. Mach hier bitte weiter; ich werde anfangen zu streuen.
Beste Grüße
Jan aka Boronar
Danke für das Lob! Ja, der Blog wird von mir etwas vernachlässigt, obwohl ich bestimmt genügend Themen zusammen bekommen würde. Aber vielleicht ist der Misch-Masch auch das Problem.
Bei den Literaturverwaltungsprogrammen könnte ich wirklich mal den zweiten Part nachliefern, auch wenn ich momentan überhaupt nichts mehr mit den Programmen mache.
Empfehlen kann ich da diesen Blog: http://literaturverwaltung.wordpress.com/