Ein NAS-Server im Selbstbau mit OMV 6 – Teil 3

Dies ist der drit­te Teil einer klei­nen Serie von Bei­trä­gen, in denen ich doku­men­tie­re, wie ich die Hard­ware mei­nes eige­nen NAS (Net­work Atta­ched Sto­rage) zusam­men­stel­le, das Betriebs­sys­tem instal­lie­re und es abschlie­ßend mei­nen Wün­schen ent­spre­chend konfiguriere.

Nach der Instal­la­ti­on des Betriebs­sys­tems geht es nun wei­ter mit der Instal­la­ti­on der Pro­gram­me. (Ergän­zung im Febru­ar 2023: Inzwi­schen nut­ze ich OMV 6 mit Debi­an 11 und einer neu­en Benut­zer­ober­flä­che als Grund­la­ge) Dabei stand ich vor Wahl, ob ich Next­cloud und die ande­ren Pro­gramm klas­sisch direkt auf der Ebe­ne des Betriebs­sys­tems instal­lie­re oder es mit Docker aus­pro­bie­re. Docker nutzt Con­tai­ner­vir­tua­li­sie­rung, also kei­ne voll­stän­di­ge Vir­tua­li­sie­rung des kom­plet­ten Betriebs­sys­tems (und Tei­le der Hard­ware) son­dern nur ein­zel­ner Bestand­tei­le, die von dem jewei­li­gen Pro­gramm benö­tigt wer­den. (Link zum Wiki­pe­dia-Arti­kel) Ich ver­fol­ge Docker und das Prin­zip der Vir­tua­li­sie­rung schon län­ger, hat­te aber bis­her noch kei­nen Ein­satz­zweck gefun­den und vor der Kom­ple­xi­tät zurück­ge­schreckt. Doch jetzt woll­te ich Docker aus­pro­bie­ren und gucken, wie gut es funktioniert.

Ich bin bei die­sem Pro­jekt ein völ­li­ger Anfän­ger, daher vor­ab eine War­nung. Ich befol­ge in ers­ter Linie die Anlei­tun­gen, die ich Inter­net gefun­den habe und kann nicht viel über deren Qua­li­tät, Zuver­läs­sig­keit und Sicher­heit aus­sa­gen. Bei Pro­ble­men ver­su­che ich die Autoren zu fra­gen oder mich in den Foren zu mel­den. Falls eine Feh­ler­mel­dung vor­han­den ist, hilft natür­lich auch die gute alte Recher­che per Suchmaschine.

Zunächst muss die Erwei­te­rung “OMV-Extras” instal­liert wer­den. Dadurch wer­den zahl­rei­che Fea­tures ergänzt, die im All­tag sehr hilf­reich sind. Bei der Instal­la­ti­on von “OMV-Extras” bin ich die­ser Anlei­tung gefolgt. Ab OMV 6 wird die Instal­la­ti­on per Kon­so­le empfohlen.

Im Anschluss dar­an erfolgt die Instal­la­ti­on von Docker und Por­tai­ner über die Ober­flä­che von OMV. Das ist eben­falls ein­fach, da im Menü “OMV-Extras” ein­fach nur die ent­spre­chen­den Knöp­fe gedrückt wer­den müs­sen. Por­tai­ner ist eine Web-Ober­flä­che für Docker, die die Admi­nis­tra­ti­on von Con­tai­nern und Images der ver­schie­de­nen Pro­gram­me gera­de für Anfän­ger erleich­tert und über­sicht­li­cher macht.

Instal­la­ti­on von Docker und Por­tai­ner mit omv-extras

Danach habe ich die­se Anlei­tung für Next­cloud aus dem OMV-Forum befolgt. Die Anlei­tung zeigt einen Weg auf, mit dem eine Next­cloud mit nginx, einem Let­sen­crypt-Zer­ti­fi­kat und Zugriff über DynDNS auf­ge­setzt wird. Hier noch­mal der Dank an die zahl­rei­chen Nut­zer im Forum. Ich hat­te einen Feh­ler bei der Kon­fi­gu­ra­ti­on der Next­cloud ein­ge­baut und konn­te die­sen erst mit Hil­fe aus dem Forum auf­lö­sen. Am Ende sieht der “Stack” von Next­cloud fol­gen­der­ma­ßen aus: 

Ansicht der ein­zel­nen Con­tai­ner für die Next­cloud in Portainer

Und mit etwas Arbeit und noch etwas mehr Glück sieht die Next­cloud-Instal­la­ti­on am Ende so aus:

Dash­board der fer­ti­gen Nextcloud

Damit läuft die Next­cloud-Instanz grund­le­gend auf dem klei­nen NAS. Die meis­ten Next­cloud-Plug­ins lau­fen pro­blem­los. Die Office-Plug­ins Col­la­bo­ra oder Only­Off­ice funk­tio­nie­ren im Moment lei­der nicht und ich bin noch bei der Feh­ler­ana­ly­se. Als Alter­na­ti­ve bzw. Ergän­zung will ich außer­dem die gro­ßen Vari­an­ten mit einer eige­nen Docker-Instal­la­ti­on von Col­la­bo­ra oder Only­Off­ice instal­lie­ren. Auch die Ver­wen­dung einer eige­nen Sub­do­main steht auf der ToDo-Lis­te, im Moment ist die Next­cloud über die Haupt­do­main “domain.de/nextcloud” zu erreichen.

Die Erreich­bar­keit und Geschwin­dig­keit ist für eine Anbin­dung über einen nor­ma­len DSL-Anschluss befrie­di­gend bis gut, das Sys­tem selbst wird von der Next­cloud nicht wirk­lich gefor­dert. Die Pro­zes­sor­last kommt kaum über 30% und liegt die meis­te Zeit im ein­stel­li­gen Bereich. Der Strom­ver­brauch befin­det sich mit inzwi­schen zwei HDDs die meis­te Zeit zwi­schen 10 und 15 Watt.

Wie schon ange­deu­tet habe ich seit Beginn des Pro­jek­tes im Jahr 2020 noch ein paar Ver­än­de­run­gen vor­ge­nom­men und auch ande­re Ein­satz­mög­lich­kei­ten gefun­den, die in der letz­ten Zeit sogar im Vor­der­grund stan­den. Doch das will ich alles im vier­ten Teil der Rei­he vorstellen.