WLAN-Hotspot und AirPlay-Server mit Windows

In mei­ner alten Schu­le gab es nur an man­chen Stel­len im Gebäu­de WLAN und nur einen ein­zi­gen Apple TV. Die neu ange­schaff­ten iPads konn­ten damit toll ein­ge­setzt wer­den. In man­chen Klas­sen war jedoch noch kein WLAN  zu fin­den oder die Signal­stär­ke war zu schlecht. Aller­dings gab es in jeder Klas­se einen (frei­en) LAN-Anschluss neben dem Anschluss für den fes­ten PC. Im Zusam­men­spiel mit (m)einem pri­va­ten Lap­top ergab sich samt ein biss­chen Soft­ware-Bas­te­lei eine Mög­lich­keit einen Hot­spot mit einem Air­Play-Ser­ver zu betreiben.

Zunächst der ein­fa­che Teil und zwar den Air­Play-Ser­ver. Hier gibt es näm­lich ein Pro­gramm namens “Air­Ser­ver”. Damit ist es mög­lich auf jedem Win­dows und Mac einen Air­Play-Ser­ver auf­zu­set­zen, auf den dann Apple­ge­rä­te ihr Bild und Ton über­tra­gen kön­nen. Mit ent­spre­chen­der Hard­ware und Win­dows 10 ist auch Mira­cast und Goog­le Cast mög­lich, wie ich jetzt dank pas­sen­der Hard­ware aus­pro­bie­ren konnte.

Die Ein­rich­tung und Benut­zung des Air­Play-Ser­ver ist recht ein­fach und schnell gemacht. Bei­de Gerä­te müs­sen im glei­chen (W-)Lan sein und schon kann das Apple-Gerä­te den Air­Play-Ser­ver fin­den und sich ver­bin­den. Auf dem Bild­schirm des Ser­vers taucht dann ein neu­es Fens­ter auf, der gespie­gel­te iPad- oder iPho­ne-Bild­schirm. Nach­träg­lich sind noch ein paar Ein­stel­lun­gen mög­lich, mit denen zum Bei­spiel die Auf­lö­sung oder die Audio-Aus­ga­be geän­dert wer­den kann. So kann auch ein kabel­ge­bun­de­ner Win­dows-PC auf die­se Wei­se einen Air­Play-Ser­ver bereit­stel­len, solan­ge sich die Gerä­te im glei­chen Netz­werk­be­reich befin­den. Die Ver­bin­dung ist sta­bil und schnell bei mir, wobei dies ver­mut­lich auch vom jewei­li­gen Netz­werk abhängt.

Im vor­lie­gen­den Fall ist aber nun Mal kein WLAN vor­han­den, so dass dies erst vom Rech­ner auf­ge­baut wer­den muss. Hier gibt es nun zwei Mög­lich­kei­ten. Ein­mal die Lösung per Ein­ga­be­auf­for­de­rung und Win­dows-Bord­mit­teln, die kei­ne zusätz­li­che Soft­ware benö­tigt. Und als Alter­na­ti­ve die Lösung per spe­zi­el­ler Soft­ware, ich habe “Vir­tu­al Rou­ter” ein­ge­setzt.

Zunächst der Weg über eine Ein­ga­be­auf­for­de­rung, der ohne zusätz­li­che Soft­ware mög­lich ist und ein gewis­ses Ver­ständ­nis der Kon­so­len­be­feh­le für Win­dows vor­aus­setzt. Mei­ner Mei­nung nach ist es aber trotz­dem recht ele­gant, da mit ent­spre­chen­den Ver­knüp­fun­gen der Hot­spot schnell auf­ge­baut wer­den kann. Ver­mut­lich funk­tio­nie­ren die Befeh­le auch unter Win­dows 10, im Gegen­satz zu “Vir­tu­al Rou­ter”. Lei­der konn­te ist das noch nicht tes­ten, da ich kei­nen Win­dows 10-Rech­ner mit WLAN habe.

Als Ers­tes muss der fol­gen­de Befehl in einer Ein­ga­be­auf­for­de­rung mit Admin­rech­ten aus­ge­führt wer­den. Die­ser Befehl erstellt den WLAN-Hot­spot und legt den Namen und das Pass­wort fest.

"netsh wlan set hostednetwork mode=allow ssid=Hotspotname key=Passwort keyUsage=persistent"

netsh
netsh

Natür­lich soll­te die SSID bzw. der Name des Hot­spots und das Pass­wort indi­vi­dua­li­siert und ange­passt wer­den. Als Nächs­tes muss in den Ein­stel­lun­gen des kabel­ge­bun­de­nen Netz­werks mit Inter­net­zu­gang ein­ge­stellt wer­den, dass die Netz­werk­ver­bin­dung auch von ande­ren Ver­bin­dun­gen benutzt wer­den darf. Der Hot­spot soll­te in den Netz­werk­ein­stel­lun­gen bereits als Ver­bin­dung auf­tau­chen. Dazu die die Eigen­schaf­ten der Ver­bin­dung auf­ru­fen und unter dem Rei­ter “Frei­ga­be” den Haken bei “Ande­ren Benut­zern im Netz­werk gestat­ten, die­se Ver­bin­dung des Com­pu­ters als Inter­net­ver­bin­dung zu ver­wen­den” set­zen und beim Punkt “Heim­netz­ver­bin­dung” den Namen des eige­nen Hot­spots auswählen.

Gestar­tet wer­den kann der Hot­spot mit dem Befehl “netsh wlan start hos­ted­net­work” mit Admin­rech­ten. Für die­sen Befehl und für den Stop-Befehl “netsh wlan stop hos­ted­net­work” lohnt es sich Ver­knüp­fun­gen auf dem Desk­top anzu­le­gen, die natür­lich auch als Admin aus­ge­führt wer­den müs­sen. Damit geht das Star­ten und Stop­pen des Hot­spots schnel­ler als wenn jedes Mal die Kon­so­le geöff­net wer­den müsste.

Shortcuts auf dem Desktop
Short­cuts auf dem Desktop

Das Pro­gramm “Vir­tu­al Rou­ter” funk­tio­niert recht ähn­lich, aller­dings nur unter Win­dows 7. So ähn­lich, dass ich ver­mu­te, dass hier viel­leicht die glei­chen Kon­sol­sen­be­feh­le ver­wen­det wer­den. Es gibt nur ein Fenster.

Virtual Server
Vir­tu­al Server

Hier kön­nen Name, Pass­wort und wei­ter­ge­lei­te­te Netz­werk­ver­bin­dung aus­ge­wählt wer­den. Außer­dem kön­nen hier die Gerä­te ein­ge­se­hen wer­den, die über den Hot­spot ver­bun­den sind. Sehr praktisch.

Tja, und lei­der ließ sich der gan­ze Spaß am Ende nicht rich­tig nut­zen, da die LAN-Anschlüs­se für pri­va­te Com­pu­ter nicht frei­ge­schal­tet waren und über WLAN nur HTTP frei­ge­schal­tet war.

Abge­se­hen davon ließ sich das Gan­ze in der Test­um­ge­bung daheim pro­blem­los umset­zen. An ande­rer Stel­le habe ich den zumin­dest Hot­spot genutzt, um mein Smart­phone mit Inter­net per WLAN zu ver­sor­gen und damit das Daten­vo­lu­men zu schonen.

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