Jahrelang habe ich mir in Besprechungen usw. Notizen entweder auf dem Papierblock oder selten am Laptop gemacht. Das Problem war immer, dass ich die Mitschrift auf Papier später nicht passend zur Verfügung hatte oder es einfach überflüssige Papierverschwendung war, da das Protokoll später ohnehin verschickt wurde. Auch OneNote oder ähnliche Programme haben sich bei mir nicht bewährt. Auf Displays kann ich bislang nicht schnell und gut mitschreiben. Daher bin ich inzwischen auf eine gemischte analog-digital Variante umgestiegen, die ich im Folgenden einmal vorstellen möchte.
Notizbücher smarter benutzen
Ich schreibe meine Notizen in ein wiederverwendbares Notizbuch. In meinem Fall das sogenannte “Rocketbook” in der A5-Größe. Dieses Notizbuch muss mit bestimmten Stiften beschrieben werden, zum Beispiel den FriXion-Stiften von PILOT. Von beiden Produkten lassen sich z.B.: im Internet auch Alternativen finden, die günstiger sind oder ein anderes Format haben. Die Seiten des Notizbuchs und die Farbe in den Stiften sind hitzeempfindlich, so dass sich die Notizen durch Abwaschen und Hitze entfernen lassen.
Scanner-Apps
Zum Rocketbook gibt es eine App für Android und iOS, die ich allerdings nicht verwende. Daher nutze ich auch manche Features des Rocketbooks nicht, wie die QR-Codes der einzelnen Seiten und die einstellbaren Upload-Ziele unten auf den Seiten. Meines Wissens nach wird WebDAV von der App nicht unterstützt, so dass der Upload zu meiner Nextcloud für mich nicht möglich ist.
(November 2023 — Inzwischen gibt es eine direkte Unterstützung für Nextcloud. Sie funktioniert auch wie erwartet und es gibt ähnliche Funktionen wie bei Scanbot)
Ich nutze daher die App Scanbot, die es sowohl für iOS als auch für Android gibt. Ich habe die App vor ein paar Monaten jeweils noch einmalig gekauft, allerdings hat der Entwickler das Bezahlmodell inzwischen auf regelmäßige Zahlungen durch ein Abonnement umgestellt.
Wenn die Notiz oder Mitschrift fertig ist, scanne ich die Seiten mit dem Smartphone oder Tablet ein, wobei auch mehrere Seiten zu einem Dokument zusammengefügt werden können. Besonders hilfreich sind die automatische Benennung des Dokuments entsprechend des Datums und die Möglichkeit benutzerdefinierte Tags zu ergänzen. So lässt sich schnell ein Dokumentenname erstellen, der schnell wiederzufinden und leicht zu verstehen ist. Theoretisch ist auch OCR möglich, allerdings klappt das bei meiner Schrift selten (nie).
Hochladen in die Cloud
Nachdem das Dokument benannt ist, wird es automatisch per WebDAV-Anbindung in einen Ordner für Scanbot auf meiner Nextcloud hochgeladen. Je nach Zweck des Dokuments kopiere ich die Datei dann noch an einen anderen Ort. Jedoch lasse ich immer eine Kopie in diesem Ordner, so habe ich immer ein Backup und eine Übersicht über die hoch geladenen Dokumente.
Fazit
Insgesamt komme ich mit dieser Vorgehensweise gut zurecht. Ich habe ein Notizbuch, dass ich nicht alle paar Monate austauschen muss (Ich muss es nur waschen und föhnen 😉 ) und meine Notizen und Dokumente sind endlich digital gesichert und ordentlich sortiert. Abschließend noch ein Hinweis auf den Blog und das Buch von Herbert Hertramph (Twitter), er hat sich mit dem ganzen Thema des papierlosen Büros und der digitalen Ordnung noch ein bisschen mehr beschäftigt. Einen Beitrag zu den smarten Notizbüchern hat er auch verfasst.