Einstieg
Dies ist der Beginn einer kleinen Serie von Beiträgen, in denen ich dokumentiere, wie ich die Hardware meines eigenen NAS (Network Attached Storage) zusammenstelle, das Betriebssystem installiere und es abschließend meinen Wünschen entsprechend konfiguriere.
Seit 2015 läuft bei mir ein kleines Synology DS215j für die Datensicherung. Regelmäßig sichere ich meine Daten auf das NAS und schalte es dann wieder aus. Synology bietet auf seinem System noch viele weitere Features. Allerdings ist mein kleines und günstiges Modell bei vielen Anwendungen sehr langsam, vor allem bei mehreren Dingen gleichzeitig.
Außerdem habe ich seit einigen Jahren einen virtuellen Server gemietet, den ich auch kräftig nutze. Bei der Administration des Ubuntu-Systems habe ich sehr viel über (Web-)Server gelernt, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Die automatische Backup-Funktion des Hosters war schon oft ihr Geld wert!
Jetzt allerdings will ich einen Schritt weiter gehen und mir einen eigenen NAS-Server in meiner Wohnung zusammenstellen. Weg von den Fertiglösungen wie Synology, hin zu einem besser konfigurierbaren Linux-Server.
Hardware
Zunächst galt es die Hardware des Servers zusammenzustellen. Dabei habe ich versucht, gleichermaßen auf Größe, Leistungsfähigkeit und Stromverbrauch zu achten. Folgende Komponenten habe ich daher ausgewählt:
Gehäuse | ASRock DeskMini 310 | 144€ |
CPU | Intel Pentium Gold G5600 | 109€ |
Arbeitsspeicher | 8GB (2x 4096MB) Corsair Vengeance DDR4-2400 SO-DIMM | 50€ |
System-Festplatte | 120GB WD Green M.2 2280 | 26€ |
Daten-Festplatte | 1TB WD Red 2,5″ | 72€ |
Gesamtpreis | 401€ |
Die Hardware habe ich im April 2019 zusammengestellt und seitdem haben sich die Preise für die Komponenten zum Teil stark verändert. Kurz danach kam außerdem eine neue Variante des Gehäuses von ASRock auf den Markt, der DeskMini A300 mit Unterstützung für AMD-CPUs. Daher würde ich vermutlich jetzt zu dieser Variante mit einem AMD Ryzen 5 (2400G oder 3400G) greifen.
Das Zusammenbauen des Servers war nicht schwer, weitestgehend entspricht es dem Zusammenbau eines normalen PCs. Durch die geringe Größe des Gehäuses war das Einsetzen der Teile aber ziemlich filigran. Besonders die Kabel mussten sorgfältig verlegt werden, damit sie nicht im Kühler klapperten oder an den Gehäuseschrauben hängen blieben. Die Spannung beim Einsetzen einer CPU oder beim ersten Drücken des Power-Knopfs bleibt wohl immer bestehen.
Für die Installation des Betriebssystems habe ich außerdem noch folgende Hardware benutzt, die ich nicht speziell für den Server gekauft habe, die aber dennoch sehr praktisch ist. Als Bildschirm habe einen WIMAXIT 10,1 Zoll Monitor und als Tastatur die kabellose Logitech K400 Plus verwendet. Für den Betrieb des Servers braucht man diese Dinge normalerweise nicht, aber gerade bei der Installation war es sehr praktisch zu sehen, was auf dem Server passiert. Ich musste nämlich direkt auf den Server zugreifen, da die Netzwerkkarte bei mir Probleme gemacht hat und ich daher nicht per SSH zugreifen konnte. Weiterhin habe ich für die Installation noch einen 16GB USB-Stick verwendet und natürlich noch ein Netzwerkkabel.
Im nächsten Teil geht es mit der Installation von OpenMediaVault 5, einem NAS-Betriebsystem auf der Basis von Linux und Debian 10, weiter.